Kinder, Jugend & Soziales
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Die „Generationsbrücke“ geht in
die zweite Runde
Verena Bentele: Eine bewundernswerte
Frau besuchte Roth
Motiviert durch die vielen positi-
ven Erfahrungen im vergangenen
Kindergartenjahr, startete im
Oktober 2017 das Team der Städ-
tischen Kindertagesstätte und des
Hans-Roser-Hauses in die zweite
Runde der Generationsbrücke.
Initiatorin und Begleiterin der
lokalen „Generationsbrücke“ ist
Hildegard Schiexl aus Roth.
Die „Generationsbrücke Deutschland“
ermöglicht Begegnungen, regelmäßiges
Miteinander und Glücksmomente zwi-
schen Jung und Alt. In Roth erfolgt dieser
Brückenschlag zwischen der Städtischen
Kindertagesstätte „Am Stadtpark“ und dem
Hans-Roser-Haus der Diakonie in der Hil-
poltsteiner Straße. Regelmäßig treffen sich
einmal im Monat die Vorschulkinder des
Kindergartens mit ihren Bewohnerpart-
nern des Hans-Roser-Hauses, um gemein-
sam zu singen, zu spielen, zu basteln oder
um sich gegenseitig zu erzählen. Durch
feste Partnerschaften erleben Jung und Alt
gegenseitige Wertschätzung, Verbunden-
heit und Freude.
Beide Generationen erfahren Zuwendung,
Anerkennung und Herzenswärme. Die Kin-
der profitieren von der Lebenserfahrung
der älteren Generation. In den Begeg-
nungen können sie ihre Sozialkompetenz
weiterentwickeln. Darüber hinaus lernen
sie Pflegebedürftigkeit, Demenz und Tod
als Bestandteile des Lebens kennen.
„Die lebenserfahrenen Menschen gewinnen
durch die geradezu ansteckende Lebendig-
keit der jungen Besucher eine besondere
Abwechslung im Heimalltag“, so Roths
Erster Bürgermeister Ralph Edelhäußer. „Da
wird man ja wieder jung“, dieser Aussage
eines Teilnehmers und den leuchtenden
Augen aller ist nichts hinzuzufügen.
Zwölf Gold-, zwei Silber-, zwei Bronze
medaillen bei vier Paralympics, dazu vier
Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedail-
len bei drei Weltmeisterschaften und
mehrfache Gewinnerin des Biathlon- und
Langlauf-Gesamtweltcups – das ist die
mehr als beeindruckende Ausbeute der
blinden Verena Bentele, die am 7. Novem-
ber 2017 unsere Kreisstadt Roth besuchte.
Im Rahmen der aktuell im Foyer des Rother
Rathauses gezeigten Wanderausstellung
des Bayerischen Sozialministeriums „Mut
zum Miteinander – Inklusion in Bayern“
lud Brigitte Reinard, die Seniorenbeauf-
tragte der Stadt Roth, die vielfache
Medaillengewinnern zu einer Lesung aus
ihrem Buch „Kontrolle ist gut, Vertrauen
ist besser“ nach Roth ein.
Sympathisch, herzlich, offen und spontan
zog Verena Bentele die Zuhörenden in
ihren Bann. Schlagfertig foppten sich Bür-
germeister Ralph Edelhäußer und die Aus-
nahmesportlerin, die schon mehrfach
beim DATEV Challenge Roth als Radfahre-
rin in der Staffel am Start war, gegenseitig.
Aber auch mit Lob sparte sie nicht: Als sie
sich ins Goldene Buch der Stadt eintrug,
war sie sichtlich erfreut darüber, dass der
Text, erstmals in ihrer langen Karriere,
auch in Braille-Schrift (Blindenschrift)
abgedruckt war. Möglich machte dies
Elfriede Meyer, die allseits bekannte
Ansprechpartnerin der Blinden und Seh-
behinderten im Landkreis Roth.
Verena Bentele und
Bürgermeister Ralph Edelhäußer