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S TADTPOR TRÄT
Ortsteile
Im Zuge der Gebietsreform in den
70er Jahren des vorigen Jahrhunderts
wurden die ehemals selbständigen
Gemeinden Faßmannsreuth, Fohren-
reuth, Neuhausen, Pilgramsreuth und
Wurlitz in die Stadt eingemeindet.
Auch Kühschwitz, ein Teil der ehema-
ligen Gemeinde Kautendorf kam zu
Rehau. Zu den ehemaligen Gemein-
den, die jetzt Ortsteile der Stadt
Rehau sind, findet man in der Chronik
von Dr. Ernst Zeh im Kapitel „Die
Geschichte des Bezirksamtes Rehau“
folgende Informationen (Texte im Ori-
ginal aus Sicht 1919 wiedergegeben):
Gemeinde Faßmannsreuth
Zur Gemeinde Faßmannsreuth gehörten
die Ortschaften Faßmannsreuth, Doben-
eck, Ludwigsbrunn, Sigmundsgrün und
Timpermühle. Hierzu schreibt Dr. Zeh:
Faßmannsreuth ist ein zur Pfarrei
Regnitzlosau gehöriger, im Osten des
Rehauer Waldes an der böhmischen
Grenze gelegener Weiler. In der Fami-
liengeschichte der Dobenecker wird
angenommen, daß dieser Ort seinen
Namen der mit den Dobeneckern stamm-
verwandten Familie Vasmann verdankt.
Diese Erklärung des Ortsnamens ist
ohne Zweifel richtig; es fragt sich nur,
ob hier tatsächlich die Vasmann ehemals
einen Sitz hatten und als die ersten das
Land in dieser Gegend urbar machten.
Urkundlich beweisen läßt sich diese
Annahme zwar nicht, aber A.v. Dobeneck
hat sie in seiner Familiengeschichte
sehr wahrscheinlich gemacht. Daß die
Vasmann im Regnitzlande begütert
waren, steht fest. Sie gehörten sogar zu
den ältesten Geschlechtern des Regnitz-
landes, da ein Rudiger Fasman schon
1246 in einer Urkunde genannt wird.
Dieser besaß 9 Güter in Prex, die Petzold
II. Vasmann von ihm erbte und 1424 an
Heinrich von Feilitzsch verkaufte. Ferner
finden wir in jener Zeit auch die mit den
Vasmann stammverwandten Doben-
ecker in dieser Gegend begütert. Das
läßt vielleicht den Schluss zu, daß die
Vasmann und die Dobenecker im Fluß-
gebiete der Regnitz ihre ursprüngliche
Heimat hatten. Der Sitz der Vasmann in
Faßmannsreuth mag aus bis jetzt unbe-
kannten Gründen zerstört worden sein,
was dieses Geschlecht veranlaßt haben
kann, sich ins Plauener Land zu wenden
und dort Sachsgrün zu erwerben.
Dobeneck ist ein zur Pfarrei Regnitz-
losau gehöriger, mitten im Walde
in der Nähe der böhmischen Grenze
gelegener Weiler. Die kleine Siedlung
wird zwar erst im 17. Jahrhundert
urkundlich genannt; aber die in der
Familiengeschichte des Dobeneckischen
Geschlechts ausgesprochene Vermu-
tung, dass hier einst das Stammhaus
der Dobenecker gestanden habe (siehe
auch das bei Faßmannsreuth Gesagte!),
hat viel Wahrscheinlichkeit für sich. Die
im Volke fortlebende Überlieferung von
einem einst in Dobeneck stehenden
Rittersitz hat sich fast bis zur Gegen-
wart erhalten. Nach einem Eintrag
des Pfarrers Munzert vom 07.11.1840
in dem Regnitzlosauer Kirchenbuche
zeigte ein 70jähriger Greis dem dama-
ligen Lehrer I. Korndörfer den Platz,
an welchem das Schloss gestanden
haben soll. Diese Stelle wurde dem
alten Manne auch wieder von älteren
Leuten angegeben. Der alte Ansitz der